Kollektive Texte, die in der AntiKulti Ateliergruppe und für die 4. und 5. Ausgabe der Papierlosezeitung entstanden sind

Erklärung über die Autorschaft der folgenden Texte

Das AntikultiAtelier ist ein Raum für Kunst und politische Solidarität. Der Fokus unserer Projekte ist, eine kollektive Praxis zu entwickeln, die sich gegen ein (rassistisches, klassistisches, sexistisches) System richtet, das uns zu Ungleichen macht. Die AntikultiAteliergruppe ist offen und veränderlich, u.a. wirken mit: Harika Yilmaz, Niştiman Erdede, Khalid Ahmad, John Mwangi Njuguna, Vanessa Seliner, Benjamin Jafari, Ismail Balsak, Felipe Polania, Nora Landkammer, Annatina Caprez, Yonis Hassan, Julia Huber und Zuher Kara Ahmad.

Die Kunstprojekte und Texte entstanden im AntiKulti Atelier und für die Papierlosezeitung. Sie sind aus einer kollektiven Praxis entstanden. Die Autorschaft wurde immer wieder thematisiert und wir haben uns entschieden, sie als kollektiven Prozess anzuschauen und gleichzeitig mit den Namen aller Mitwirkenden zu unterzeichnen. Es war Konsens, dass die Teilnehmenden Gebrauch von den Texten und Projekten machen dürfen.

Meine Erinnerung ist Teil meiner Realität als politischer Geflüchteter. Sie ist der Ausgangspunkt meiner künstlerischen Arbeit. Ich versuche, Erinnerungen in ein Kunstwerk zu übertragen, um sie zu dokumentieren. Es sind Erinnerungen, die denen von Tausenden kurdischer Kinder und all den "Anderen" in der homogenen nationalstaatlichen Realität der Türkei ähneln.
Meine Erinnerung ist Teil meiner eigenen Realität, aber gleichzeitig ist sie die gemeinsame Realität der Menschen aus von Konflikten betroffenen Regionen. Es gibt eine offensichtliche Ambivalenz: meine eigene Erinnerung ist gleichzeitig nicht nur meine.

Mit meiner Arbeit als politischer Geflüchteter und Aktivist hinterfrage ich die Beziehungen zwischen Geschichte, Erinnerung und emanzipatorischem politischen Handeln im Exil. Meine auf Zürich und Amed/Diyarbakir basierende Arbeitspraxis kann auch als eine Untersuchung über die Möglichkeit der Überwindung der traumatischen Erfahrungen von Krieg und Exil durch das Medium des Schreibens und der dekolonialen Kunstpraxis betrachtet werden.